Zu den unterirdischen Gängen im Stadtteil Kreuz ist zu bemerken, daß im Riedinger-Plan von 1742 die Keller am Herzog bereits erwähnt sind. In seiner Häuserbeschreibung um 1800 führt König aus, daß am Herzog, in den 99 Gärten und der Hohen Straße, dem jetzigen Kreuz, eine Vielzahl von Kellerhäusern bestehe, die auffälligerweise oft im Besitz von “Beckn” (Bäcker) waren. Die Keller waren demnach mindestens schon im 18 Jahrhundert angelegt worden. Realistisch wird auch die Vermutung sein, daß sie insbesondere als Bierkeller für Häuser mit Hausbrau-Recht der “Becknbräuer” lange Zeit in Blüte stand. Nicht auszuschließen dürfte auch sein die Gewinnung von Bausand.
Bei der erstmaligen Besichtigung der Felsenkeller unter der Schmidt-Mühle (früher auch Kreuzbräu) im September 1990 wurde von Firmenchef Heinz Dressel erläutert, daß auf dem Gelände des altem Städtischen Krankenhauses während des zweiten Weltkrieges zu diesen Kellern ein Zugang geschaffen wurde, über den die Patienten transportiert werden konnten. Auch zwei Notoperationssäle waren eingerichtet gewesen. Interessanterweise ist eine Seite der Gänge so ausgehauen, daß eine Art durchgehender Sockel entstanden ist. Es bestehen also ideale Lagerflächen, die vor Grundwasser geschützt sind.
Das System direkt unter dem alten Krankenhaus samt neuem Anbau dürfte im Zuge der Umbauarbeiten vollständig verfüllt worden sein.